Die Hornhaut ist als optische Struktur des Auges („Frontlinse”) für das Sehen von herausragender Bedeutung. Die Hornhaut ist in die Sklera eingelassen wie ein Uhrglas in die Uhr. Sie ist stärker gewölbt als die Sklera und transparent. Sie hat eine hohe Brechkraft von 43 dpt. Damit trägt die
Hornhaut am stärksten von allen Strukturen des Auges zu dessen Brechkraft bei. Ihre regelmäßige Oberfläche und ihre Transparenz sind deshalb für die scharfe Abbildung von Gegenständen auf der Netzhaut von größter Bedeutung.
Aufbau der Hornhaut von außen nach innen:
Das Epithel der Hornhaut
Das Epithel der Hornhaut dient als Barriere gegen das Eindringen von Bakterien und Fremdstoffen. Das Epithel regeneriert sich nach einer Schädigung meist innerhalb von einigen Stunden bis Tagen problemlos.
Die Bowman-Membran (Lamina limitans anterior)
Die Bowman-Membran ist eine verdickte, feste Membran aus kollagenem Bindegewebe (Lamina limitans anterior).
Das Hornhautstroma / Stroma
Besteht aus kollagenem Bindegewebe. Wegen der regelmäßigen Schichtung der Kollagenfibrillen spricht man auch von Hornhautlamellen. Das Hornhautstroma enthält keine Blutgefäße. Das Hornhautstroma ist aufgrund der engen und parallelen Anordnung der Kollagenfibrillen, des Fehlens von Blutgefäßen und seines relativ geringen Wassergehalts von 78 % transparent. Diese Transparenz ist für die scharfe Abbildung von Gegenständen auf der Netzhaut von größter Bedeutung.
Die Descemet-Membran (Lamina limitans posterior)
Hat eine besonders widerstandsfähige, aus elastischen Fasern aufgebaute Basallamina, auf der das einschichtige Hornhautendothel sitzt.
Das Endothel
Das Endothel hat eine Pump- und Abdichtungsfunktion: Beim aktiven Transport von Natrium-, Kalium- und Hydrogenkarbonat-Ionen aus dem Endothel in die Vorderkammer wird Wasser aus dem Hornhautstroma entfernt.
Franz Grehn. Augenheilkunde 29., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Springer Medizin Verlag 2006.